Eine große Anzahl von Überhangmandaten im Hessischen Landtag macht im Plenarsaal eine Erweiterung der Sitzordnung notwendig.
27 neue Abgeordnetensitze und 12 Referentenplätze müssen neu angeordnet werden. Die Planung bis zur Leistungsphase der Ausführungsplanung dafür wurde – wie auch ursprünglich das gesamte Plenarsaalgebäude – vom Architekturbüro WAECHTER+WAECHTER erstellt. Ausschreibung und Bauleitung wurden 2019 von lvh-architekten übernommen und umgesetzt.
Es wurde eine ergänzende Stahl-Unterkonstruktion in den Plenarsaal eingebracht, um das aufgeständerte Podest der letzten beiden Sitzreihen für die Pulte und in Schienen geführten Stühle aufzunehmen. Das Podest wurde analog der Bestandsreihen verkleidet und optisch so eingepasst, dass es als selbstverständlicher Bestandteil des Plenarrunds erscheint. Materialität und Farbigkeit der neu eingebauten Elemente mussten stimmig eingepasst und auf den Bestand in besonderer Weise Rücksicht genommen werden.
Innerhalb einer kurzen Plenarpause im Sommer mussten umfassende Maßnahmen am Ausbau des Gestühls und der Technik des Plenarsaales vorgenommen werden. Dies geschah unter schwierigen Rahmenbedingungen mit eingeschränkten Anlieferungsmöglichkeiten und Parallelbaustellen in den Gebäuden des Landtags. Die Abstimmung mit den Projektbeteiligten vom Landesbetrieb, den Nutzern und nicht zuletzt den Fachplanern und Handwerkern liefen Hand in Hand. Das fertige Ergebnis konnte rechtzeitig zum Parlamentarischen Abend an den Landtag übergeben werden.
Ein zweiter Bauabschnitt schloss sich im Sommer 2020 an, bei dem die verdeckt liegende neue Regiekabine umgebaut wurde, sowie kleinere Maßnahmen im Präsidiumsgestühl vorgenommen wurden. Auch hier war wieder ein hohes Maß an Abstimmungen mit den Projektbeteiligten erforderlich, um den zusätzlich durch Corona eingeschränkten Bauzeitenplan termingerecht umsetzen zu können und auch in diesem Jahr parallel laufende Baustellen im Landtag in Einklang zu bringen.